Autor: BKR

Nachruf des BKR auf Prof. Dr. Lothar Roos

Nachruf auf Prof. Dr. Lothar Roos
Ein Leben im Dienst von Kirche, Recht und Gesellschaft

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) trauert um Prälat Prof. Dr. Lothar Roos, der am 22. April 2025 im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Mit ihm verlieren wir einen herausragenden Wissenschaftler, leidenschaftlichen Christen und überzeugten Anwalt der Katholischen Soziallehre, dessen Wirken weit über akademische und kirchliche Kreise hinausstrahlte.

Prof. Dr. Roos war dem BKR über viele Jahre eng verbunden – nicht als Mitglied, sondern als geschätzter Impulsgeber auf unseren Jahrestagungen. Seine fundierten Beiträge zur Katholischen Soziallehre, zur Verantwortung des Juristen im gesellschaftlichen Kontext und zum christlichen Menschenbild haben unser Denken wesentlich bereichert und inspiriert.

Als geistlicher Begleiter des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) war Prof. Roos vielen ein kluger und zugleich tief spiritueller Ratgeber. Mit großer Klarheit und seelsorgerlichem Feingefühl verstand er es, christliche Werte in den unternehmerischen Alltag hineinzusprechen und ein lebendiges Verständnis von Verantwortung und Gemeinwohl zu fördern.

Sein Engagement galt auch der katholischen Verbindungsstudentenschaft: Als Mitglied des Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereins Unitas Albertina verkörperte er das Ideal eines glaubensfesten, bildungsorientierten und solidarischen Akademikers. Seine Verbundenheit zur Idee der Unitas – geprägt von Einheit im Wesentlichen, Freiheit im Zweifelhaften und Liebe in allem – lebte er in Wort und Tat.

Unermüdlich setzte sich der langjährige Lehrstuhlinhaber für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoraltheologie an den Universitäten Mainz und Bonn für die Soziale Marktwirtschaft ein, die für ihn untrennbar mit dem christlichen Verständnis von Menschenwürde und Gerechtigkeit verbunden war. Der Vorsitzende des BKR, Rechtsanwalt Roger Zörb, würdigt ihn mit den Worten:

„Mit Lothar Roos verliert die katholische Sozialethik eine ihrer profiliertesten Stimmen. Seine klare Orientierung am Menschenbild der christlichen Soziallehre war Kompass und Korrektiv in einer Zeit zunehmender ökonomischer und moralischer Beliebigkeit.“

In einem seiner Vorträge formulierte Prof. Roos eindrücklich:

„Christliche Sozialethik will nicht bloß regulieren, sondern Sinn stiften – aus dem Glauben heraus, dass Gerechtigkeit und Menschenwürde keine abstrakten Ideale sind, sondern konkrete Handlungsaufträge.“

Im Vertrauen auf die Auferstehung bitten wir für ihn mit den Worten der Liturgie:

„Führe seine Seele, o Herr,
durch die Finsternis des Todes
in dein ewiges Licht.“

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte ist Prof. Dr. Lothar Roos zu tiefem Dank verpflichtet. Sein geistiges Vermächtnis bleibt uns Auftrag und Orientierung.

Requiescat in pace.

Nachruf des BKR zum Tode von Papst Franziskus

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) trauert in Dankbarkeit und tiefer Anteilnahme um Papst Franziskus, den 266. Nachfolger des heiligen Petrus, der am 21.4.2025 im Alter von 88 Jahren in das Haus des Vaters heimgekehrt ist.

Papst Franziskus hat der Weltkirche in einer Zeit der Umbrüche und Herausforderungen ein menschlich nahbares und geistlich tiefgründiges Gesicht gegeben. Als erster Papst aus Lateinamerika war er nicht nur ein Zeichen für die universale Weite der Kirche, sondern auch ein unermüdlicher Anwalt der Armen, der Ausgegrenzten und der Bewahrung der Schöpfung. In seinem Lehramt verband er soziale Gerechtigkeit mit der Barmherzigkeit Gottes, Rechtsverantwortung mit Seelsorge, Glauben mit tätiger Liebe.

Mit seinem Amtsantritt am 13. März 2013 und dem bewusst gewählten Namen „Franziskus“ stellte er sich programmatisch unter das Zeichen der Demut, der Einfachheit und der radikalen Christusnachfolge. Sein Pontifikat war geprägt von der Sorge um die Einheit der Kirche, dem Willen zur Reform und der Öffnung der Herzen für das Wirken des Heiligen Geistes – auch in ungewohnten Formen.

Für den Bund Katholischer Rechtsanwälte war Papst Franziskus ein steter Impulsgeber: Seine Betonung des Rechts als Instrument der Gerechtigkeit und nicht als Selbstzweck, seine unnachgiebige Haltung gegenüber Ausbeutung und Korruption sowie seine Ermahnungen zu einem ethisch verantworteten Handeln forderten auch Juristen und Juristinnen im kirchlichen und staatlichen Bereich immer wieder heraus – im besten Sinne.

Sein Pontifikat war nicht frei von Spannungen, Missverständnissen und Kritik. Doch blieb Franziskus stets treu in seinem Vertrauen auf die Vorsehung Gottes und auf die Kraft der Versöhnung. Er war ein Hirte, der nach dem verlorenen Schaf suchte – und ein Zeuge der Hoffnung, die aus dem Evangelium kommt.

Der BKR wird Papst Franziskus in ehrendem Gedenken bewahren und sein geistliches Vermächtnis mittragen im Bemühen um eine gerechte, barmherzige und rechtsstaatlich geprägte Gesellschaft im Geiste des christlichen Menschenbildes.

Requiescat in pace.

Für den Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR)

Roger Zörb, Vorsitzender

Prof. Dr. Sven-Joachim Otto, stellvertretender Vorsitzender

Osterwort des BKR 2025

„Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden!“

Liebe Freundinnen und Freunde im BKR,

Ostern ist das Fest der Hoffnung. Die Auferstehung Jesu Christi zeigt uns: Das Leben siegt über den Tod, das Licht überwindet die Dunkelheit. Diese Botschaft trägt – gerade in einer Welt, die oft von Ungewissheit, Spaltung und Angst geprägt ist.

Für uns als katholische Juristinnen und Juristen ist Ostern auch ein Ruf, unserer Berufung treu zu bleiben: Gerechtigkeit zu fördern, Wahrheit zu suchen und Verantwortung zu übernehmen – im Vertrauen darauf, dass Gott selbst uns den Weg weist.

Lass uns gemeinsam an dieser österlichen Hoffnung festhalten und sie in unsere Arbeit, unsere Entscheidungen und unser Miteinander einfließen lassen. So können wir als BKR auch ein Zeichen setzen – für Menschlichkeit, Versöhnung und Zuversicht.

Dir und Deinen Lieben wünschen wir ein gesegnetes, friedliches und frohes Osterfest!

Für den Vorstand des BKR

Roger Zörb – Vorsitzender

Prof. Dr. Sven-Joachim Otto – stellv. Vorsitzender

Kreuzweg des BKR 2025

1. Jesus wird zum Tode verurteilt

Pilatus wäscht seine Hände – Jesus trägt das Unrecht anderer.

Impuls: Wie oft urteile ich vorschnell – oder schweige, wo ich mich einsetzen sollte?

2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Er nimmt das Kreuz nicht aus Zwang, sondern aus Liebe.

Impuls: Bin ich bereit, Verantwortung zu übernehmen – auch wenn sie schwer ist?

3. Jesus fällt zum ersten Mal

Der Weg beginnt mit einem Fall. Der Anfang ist schwer.

Impuls: Wo bin ich gestolpert – und wie gehe ich mit meinem Versagen um?

4. Jesus begegnet seiner Mutter

Ein Blick, der alles sagt. Schmerz, Liebe, Vertrauen.

Impuls: Wer steht mir bei – und wem bin ich ein Halt in schweren Zeiten?

5. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Ein Fremder hilft – widerwillig vielleicht, aber er hilft.

Impuls: Wo kann ich mittragen, auch wenn es nicht mein eigenes Kreuz ist?

6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Ein kleiner Akt der Zärtlichkeit mitten im Leid.

Impuls: Was kann ich heute tun, um jemandem Erleichterung zu schenken?

7. Jesus fällt zum zweiten Mal

Er fällt wieder – und steht wieder auf.

Impuls: Habe ich den Mut, auch beim zweiten oder dritten Mal wieder aufzustehen?

8. Jesus begegnet den weinenden Frauen

Er tröstet andere – mitten in seinem eigenen Leid.

Impuls: Wo verharre ich im Selbstmitleid – und wo finde ich Kraft zum Mitgefühl?

9. Jesus fällt zum dritten Mal

Der Weg wird fast unmenschlich – und doch geht er weiter.

Impuls: Was trägt mich, wenn ich ganz am Ende bin?

10. Jesus wird seiner Kleider beraubt

Er verliert alles – auch das Letzte, was ihn schützt.

Impuls: Was bin ich bereit loszulassen – woran klammere ich mich?

11. Jesus wird ans Kreuz genagelt

Hilflosigkeit, Schmerz, Hingabe bis zuletzt.

Impuls: Was ist mein Kreuz? Was halte ich aus – aus Liebe?

12. Jesus stirbt am Kreuz

„Es ist vollbracht.“ Der Moment der Hingabe – und des Vertrauens.

Impuls: Wie sieht mein eigenes „Ja“ zum Leben und Sterben aus?

13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen

Er wird in die Arme derer gelegt, die ihn lieben.

Impuls: Wer trägt mich, wenn ich nicht mehr kann?

14. Jesus wird ins Grab gelegt

Stille. Ohnmacht. Hoffnung im Dunkel.

Impuls: Was muss in mir sterben, damit Neues wachsen kann?

15. Station (ergänzend): Die Auferstehung

Das Leben siegt. Der Stein ist weg. Das Grab ist leer.

Impuls: Glaube ich an einen neuen Anfang – auch wenn ich ihn noch nicht sehe?

Besinnliche Tage des BKR in Würzburg

Am ersten Fastenwochenende zeigte sich Unterfranken mit strahlend blauem Himmel und frühlingshaftem Temperaturen von seiner besten Seite, als die Mitglieder des Bundes Katholischer Rechtsanwälte (BKR) im Exerzitienhaus Himmelspforten zu ihren Klostertagen zusammenkamen – zum ersten Mal fand die Traditionsveranstaltung in Würzburg statt.

Im Heiligen Jahr 2025 war natürlich dessen Leitwort “Pilger der Hoffnung” das Thema der Einkehr. Dafür konnte man mit Prälat Prof. P. Dr. Markus Graulich SDB, Untersekretär des Dikasteriums für die Gesetzestexte, einen prominenten Gast aus dem Vatikan als Tagungsbegleiter gewinnen. In einer intellektuell brillanten Tour d’horizon beleuchtete er an dem Wochenende das Thema aus den verschiedensten theologischen Blickwinkeln.

Bei fränkischen Fastenweinen und -bieren wurden das Thema, aber auch weitere Themen von Rechtsstaat und Kirche in der “Taverne” des Hauses an den Abenden lange und intensiv diskutiert.

Bei den insgesamt drei angebotenen Heiligen Messen beeindruckte insbesondere diejenige in der Kapelle des in der Klosteranlage Himmelspforten beheimateten Karmel. Die besondere spirituellen Atmosphäre, die dem Raum und der karmelitischen Tradition innewohnte, hatte noch lange eine Wirkung auf die Teilnehmer.

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