BKR verurteilt Haftstrafen gegen die Anwälte von Alexej Nawalny
Pressemitteilung des Bund katholischer Rechtsanwälte (BKR)
Schwere Missachtung von Rechtsstaatlichkeit: BKR verurteilt die Haftstrafen gegen russische Anwälte von Alexej Nawalny
Hamburg/Düsseldorf, 18. Januar 2025 – Der Bund katholischer Rechtsanwälte (BKR) zeigt sich erschüttert über die Verurteilung von drei russischen Anwälten des verstorbenen Oppositionellen Alexej Nawalny zu mehrjährigen Lagerhaftstrafen. Das Gericht in Petuschki hatte Igor Sergunin, Alexej Lipzer und Wadim Kobsew zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und fünf Jahren verurteilt. Die Anklage lautete auf Mitgliedschaft in einer “extremistischen Organisation”, ein Vorwurf, der offensichtlich politisch motiviert ist.
“Die Verurteilung dieser Anwälte ist ein erschütternder Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit und den Berufsstand der Anwälte weltweit”, erklärt Roger Zörb, Vorsitzender des BKR und Fachanwalt für Arbeitsrecht in Hamburg. “Es handelt sich hier nicht nur um einen weiteren Versuch, die Arbeit von Rechtsanwälten in Russland zu kriminalisieren, sondern auch um einen gezielten Angriff auf die Unabhängigkeit der Justiz und das fundamentale Recht auf Verteidigung. Dies ist mit den Prinzipien eines fairen Verfahrens und den internationalen Menschenrechtsstandards unvereinbar.”
Der stellvertretende Vorsitzende des BKR, Prof. Dr. Sven-Joachim Otto, Rechtsanwalt in Düsseldorf, fügt hinzu: “Diese skandalöse Entscheidung zeigt deutlich, wie weit sich Russland von den Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit entfernt hat. Anwälte, die lediglich ihren Beruf ausüben, werden unter fadenscheinigen Vorwürfen inhaftiert, um politische Opposition zu ersticken. Dies ist eine Schande für die internationale Gemeinschaft, die dringend handeln muss, um solche autoritären Übergriffe nicht unwidersprochen zu lassen.”
Der BKR fordert die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Europäische Union und die Vereinten Nationen, dazu auf, diese Verurteilungen klar zu verurteilen und alle diplomatischen Mittel einzusetzen, um die sofortige Freilassung der betroffenen Anwälte zu erwirken. Darüber hinaus ruft der Verband die globalen Rechtsanwaltsvereinigungen dazu auf, Solidarität mit den verurteilten Kollegen zu zeigen und den Druck auf Russland zu erhöhen.
“Die Arbeit von Anwälten ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden funktionierenden Rechtssystems”, so Roger Zörb abschließend. “Die internationale Gemeinschaft darf nicht tatenlos zusehen, wie Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.”
Der BKR wird das Schicksal der verurteilten Anwälte weiter aufmerksam verfolgen und setzt sich für deren Rechte und Freilassung ein.
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