Perpetua und Felicitas – Vorbilder für katholische Rechtsanwälte

Perpetua und Felicitas – Treue Zeuginnen des Glaubens und Vorbilder für katholische Rechtsanwälte

Leben und Martyrium der Heiligen Perpetua und Felicitas

Am 7. März feiert die Kirche das Gedenken an die heiligen Perpetua und Felicitas, zwei junge Frauen, die im Jahr 203 in Karthago während der Christenverfolgung unter Kaiser Septimius Severus ihr Leben für Christus gaben. Ihr Martyrium ist in den sogenannten „Acta Perpetuae et Felicitatis“ überliefert, einer der ältesten Märtyrerberichte der Kirchengeschichte, in dem Perpetua selbst ihre letzten Tage beschreibt.

Perpetua war eine wohlhabende junge Frau aus einer vornehmen römischen Familie. Sie hatte ein kleines Kind, das sie noch stillte. Felicitas war eine schwangere Sklavin, die ebenfalls im Glauben an Christus standhaft blieb. Beide Frauen waren Katechumenen und wurden gemeinsam mit weiteren Christen, darunter ihrem Lehrer Saturus, wegen ihres Glaubens verhaftet.

Trotz der Bitten ihres Vaters, ihrem Sohn zuliebe dem Glauben abzuschwören, bekannte Perpetua mutig vor dem römischen Statthalter: „Ich kann mich nicht anders nennen als das, was ich bin: eine Christin.“

Felicitas brachte in der Haft ihre Tochter zur Welt und wurde nur wenige Tage später mit Perpetua und ihren Gefährten in die Arena geführt. Dort wurden sie wilden Tieren vorgeworfen, schließlich mit dem Schwert hingerichtet. Es wird berichtet, dass Perpetua dem zitternden Henker selbst die Hand an das Schwert führte – ein Zeichen ihrer unerschütterlichen Glaubensstärke.

Ein Vorbild für katholische Rechtsanwälte

Perpetua und Felicitas stehen für die Treue zur Wahrheit, für einen Glauben, der auch unter Druck nicht wankt. Sie waren mit einem klaren Gewissen bereit, für die Gerechtigkeit Gottes zu sterben, weil sie wussten, dass ihre wahre Heimat im Himmel liegt.

Diese Haltung ist auch für katholische Rechtsanwälte von besonderer Bedeutung.

1. Standhaftigkeit gegenüber weltlichem Druck:

• Perpetua widerstand den Bitten ihres Vaters und der Macht des römischen Staates. Ein katholischer Jurist ist oft in Situationen, in denen er zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der göttlichen Wahrheit entscheiden muss. Der Mut, für die Gerechtigkeit einzustehen, auch wenn es Nachteile bringt, ist eine zentrale Tugend.

2. Würde des Menschen über alle weltlichen Strukturen hinweg:

• Felicitas zeigt, dass auch eine Sklavin eine unerschütterliche Würde besitzt. Sie wusste, dass ihre Identität als Christin über ihrer gesellschaftlichen Stellung stand. Ein katholischer Rechtsanwalt muss stets die Würde jedes Menschen achten – unabhängig von Stand, Herkunft oder Ansehen.

3. Glaubenszeugnis im Beruf:

• Wie Perpetua und Felicitas ihr Leben für Christus hingaben, so sind katholische Juristen aufgerufen, ihre Überzeugung auch in der Rechtspraxis nicht zu verleugnen. Wahre Gerechtigkeit orientiert sich nicht nur am positiven Recht, sondern an der göttlichen Ordnung.

Gebet zum Gedenken an Perpetua und Felicitas

Herr, unser Gott,

Du hast den heiligen Märtyrerinnen Perpetua und Felicitas die Kraft gegeben, für Dich zu leiden und bis in den Tod treu zu bleiben.

Ihre Liebe zu Dir war größer als ihre Angst vor weltlicher Macht.

Ihre Treue zur Wahrheit war stärker als die Drohungen ihrer Richter.

Gib auch uns die Kraft, in unserem Beruf und unserem Leben standhaft zu bleiben,

für die Gerechtigkeit einzutreten und Zeugnis für Deine Wahrheit abzulegen.

Lass uns erkennen, dass wahre Freiheit nicht aus weltlicher Sicherheit, sondern aus der Bindung an Dich erwächst.

Heilige Perpetua und Felicitas,

bittet für uns,

damit wir mutige Zeugen des Glaubens bleiben,

Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit verbinden

und in allen Herausforderungen auf Christus vertrauen.

Amen.

Pilgersegen des BKR

Pilgersegen für den Bund katholischer Rechtsanwälte (BKR)

Herr, unser Gott,

Du hast uns auf den Weg gerufen –

nicht für uns selbst, sondern als peregrinantes pro Domino,

als Pilger für den Herrn,

die mit Wort und Tat Zeugnis für Deine Wahrheit geben.

Segne unsere Schritte,

damit wir auf dem Weg nicht müde werden.

Segne unsere Herzen,

damit sie offen bleiben für Dein Wort.

Segne unsere Hände,

damit wir Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit verbinden.

Segne unsere Stimmen,

damit wir für die Wahrheit eintreten,

ohne die Liebe zu vergessen.

Herr, sei unser Licht, wenn der Weg dunkel wird.

Sei unser Schild, wenn wir Widerstand erfahren.

Sei unser Trost, wenn Zweifel uns plagen.

Sei unser Ziel, wenn wir weiterziehen,

damit unser ganzes Leben ein Pilgerweg zu Dir sei.

So segne uns der allmächtige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Möge dieser Segen euch begleiten,

damit ihr als Pilger für den Herrn die Welt mit seinem Licht erhellt

und eure Schritte nie abirren vom Weg der Gerechtigkeit und des Glaubens.

BKR bezieht Stellung zum Austritt von Markus Lewe aus dem Kolpingverband

Pressemitteilung des Bundes Katholischer Rechtsanwälte (BKR)

BKR unterstützt Kritik von Oberbürgermeister Markus Lewe an kirchlichen Verbänden – Appell für eine Rückbesinnung auf die eigentliche Mission der Kirche

Hamburg/Düsseldorf, 25. Februar 2025 – Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) begrüßt die jüngsten Äußerungen des Oberbürgermeisters von Münster, Markus Lewe (CDU), zur politischen Positionierung kirchlicher Verbände. Lewe kritisierte insbesondere deren zunehmend parteipolitische Haltung und sprach von einer „selbstgefälligen First-Class-Moral“, die in vielen gesellschaftlichen Debatten zu einer Polarisierung beitrage, anstatt Brücken zu bauen.

Der Vorsitzende des BKR, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Roger Zörb aus Hamburg, unterstützt diese Kritik:
“Es ist beunruhigend, wie sehr sich kirchliche Verbände von ihrem eigentlichen Auftrag entfernen. Statt sich um die spirituelle Begleitung und die Seelsorge zu kümmern, treten sie in politischen Debatten oft als parteiische Akteure auf. Dies geschieht nicht selten mit einer moralischen Überheblichkeit, die nicht nur spaltet, sondern auch viele Gläubige entfremdet. Die Kirche sollte sich wieder darauf besinnen, Menschen im Glauben zu begleiten, anstatt als politischer Akteur aufzutreten, der sich einseitig positioniert.”

Auch der stellvertretende Vorsitzende des BKR, Rechtsanwalt Professor Dr. Sven-Joachim Otto aus Düsseldorf, warnt vor den Folgen einer übermäßigen Politisierung kirchlicher Organisationen:
“Die Kirche hat eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe: Sie soll den Menschen Orientierung geben, sie in schwierigen Zeiten begleiten und die christliche Botschaft authentisch verkünden. Wenn kirchliche Verbände jedoch zunehmend politische Programme vertreten und sich in den Tageskampf der Politik verstricken, dann verlieren sie ihre eigentliche Glaubwürdigkeit. Es ist nicht Aufgabe der Kirche, Partei zu ergreifen oder mit moralischer Selbstüberhöhung gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen. Vielmehr muss sie ein Ort des Dialogs und der Verständigung bleiben.”

Der BKR fordert daher eine kritische Selbstreflexion innerhalb der kirchlichen Verbandslandschaft. Statt politischer Einmischung mit moralischem Absolutheitsanspruch müsse der Fokus wieder auf der Seelsorge, der Glaubensvermittlung und der Einheit der Gemeinschaft liegen. Nur so könne die Kirche langfristig ihre Rolle als moralische Instanz in der Gesellschaft bewahren und das Vertrauen ihrer Mitglieder zurückgewinnen.

Mit dieser Stellungnahme schließt sich der BKR den mahnenden Worten von Markus Lewe an und appelliert an kirchliche Organisationen, sich ihrer eigentlichen Aufgabe bewusst zu werden. Die Kirche kann nur dann eine glaubwürdige Stimme bleiben, wenn sie sich auf ihre christliche Mission konzentriert und nicht durch politische Parteinahme ihr eigenes Fundament untergräbt.

Über den BKR:

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) ist eine Vereinigung katholischer Juristen, die sich für die Wahrung christlicher Werte im Rechtssystem sowie für eine verantwortungsbewusste Rechtskultur einsetzen. Der Verband steht für eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen im Lichte der christlichen Soziallehre.

Pressekontakt:
Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR)
Rechtsanwalt Roger Zörb
Vorsitzender
E-Mail: presse@bkr.de
Web: www.bkr.de

Die katholischen Rechtsanwälte beten für den Heiligen Vater

Gebet des BKR für Papst Franziskus in seiner schweren Erkrankung

Barmherziger Gott,

Du hast Deinem Diener Franziskus die Bürde und die Ehre des Petrusamtes anvertraut,

damit er Deine Kirche auf dem Weg der Wahrheit und Liebe leite.

Nun ist er von Krankheit gezeichnet, und wir kommen zu Dir mit unserer Bitte.

Herr, Du bist der Arzt der Seelen und Leiber,

schenke dem Heiligen Vater Kraft in seiner Schwäche,

Trost in seinen Schmerzen und Hoffnung in seiner Prüfung.

Lass ihn Deine Nähe spüren und stärke ihn mit Deiner Gnade.

Wir danken Dir für seinen Dienst, für seine Worte und seine Werke,

für seinen Mut, die Frohe Botschaft in dieser Welt zu verkünden,

für seine Liebe zu den Armen, den Suchenden und den Leidenden.

Gib, dass sein Beispiel uns ermutigt, als katholische Rechtsanwälte

Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unserer Arbeit zu vereinen.

Herr, wenn es Dein Wille ist, schenke ihm Genesung,

damit er weiterhin Deine Kirche mit Weisheit und Güte leiten kann.

Wenn sein Weg sich aber dem Ende neigt,

so lass ihn in Frieden Dein Angesicht schauen

und nimm ihn auf in die Freude Deines ewigen Reiches.

Wir legen ihn vertrauensvoll in Deine Hände

und bitten um den Schutz der seligen Jungfrau Maria,

der Mutter der Kirche und unserer Fürsprecherin.

Durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Heilige Hildegundis von Meer ist Vorbild für katholische Rechtsanwälte

Betrachtung zum Fest der heiligen Hildegundis von Meer

Eine Inspiration für katholische Rechtsanwälte in Deutschland

Am 20. Februar feiert die Kirche das Fest der heiligen Hildegundis von Meer, einer bemerkenswerten Frau des 12. Jahrhunderts, die ihr Leben in Demut und Gerechtigkeit führte. Als Tochter des Grafen Lothar von Meer wuchs sie in einem Umfeld auf, das ihr einen hohen gesellschaftlichen Status gewährte. Doch sie entschied sich bewusst gegen ein Leben in weltlichem Reichtum und Einfluss. Stattdessen trat sie in das von ihrem Vater gegründete Prämonstratenserinnenkloster Meer ein und wurde dessen erste Äbtissin.

Die heilige Hildegundis ist ein leuchtendes Vorbild für die Verbindung von geistlicher Hingabe und verantwortungsvoller Führung. Sie verkörperte in außergewöhnlicher Weise die christlichen Tugenden von Wahrheit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe – Werte, die auch für katholische Rechtsanwälte von zentraler Bedeutung sind.

Die Bedeutung der heiligen Hildegundis für katholische Rechtsanwälte heute

Hildegundis lebte in einer Zeit, in der Machtmissbrauch und Ungerechtigkeit die Gesellschaft prägten. Doch sie stellte ihr Leben in den Dienst Gottes und der Menschen. Sie war sich der Verantwortung bewusst, die mit der ihr anvertrauten Führung einherging, und verstand ihr Amt als Dienst an der Gemeinschaft, nicht als Mittel persönlicher Bereicherung.

Diese Haltung kann katholischen Rechtsanwälten in Deutschland eine wertvolle Orientierung bieten:
• Gerechtigkeit als göttliche Ordnung: Das Recht ist nicht nur eine menschliche Konstruktion, sondern steht in einer höheren Ordnung. Die Berufung eines Rechtsanwalts ist es, dieser göttlichen Gerechtigkeit so weit wie möglich in der Welt Geltung zu verschaffen.
• Demut im Amt: Wie Hildegundis als Äbtissin mit Bescheidenheit und Entschlossenheit leitete, so sind auch katholische Juristen aufgerufen, sich nicht von Eitelkeit oder Eigennutz leiten zu lassen, sondern das Recht zum Wohl der Menschen zu wahren.
• Wahrheit als Fundament: In einer Zeit, in der sich Rechtsverständnisse und Moralvorstellungen zunehmend relativieren, erinnert uns die heilige Hildegundis daran, dass Wahrheit nicht verhandelbar ist. Rechtsanwälte haben eine besondere Verantwortung, für die Wahrheit einzustehen und sich nicht von Opportunismus oder gesellschaftlichem Druck leiten zu lassen.
• Dienst an den Schwachen: Die heilige Hildegundis kümmerte sich um Bedürftige und Unterdrückte. Auch katholische Rechtsanwälte sollten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nicht nur den wirtschaftlich Mächtigen zur Verfügung stellen, sondern sich besonders für die einsetzen, die keine Stimme haben.

Die heilige Hildegundis von Meer lehrt uns, dass Recht und Gerechtigkeit untrennbar mit christlicher Verantwortung verbunden sind. Sie ermutigt katholische Juristen, sich in ihrem Beruf nicht nur als Sachwalter von Gesetzen zu begreifen, sondern als Diener der Gerechtigkeit Gottes.

Gebet zur heiligen Hildegundis von Meer

Heilige Hildegundis, treue Dienerin Gottes,
du hast dein Leben der Wahrheit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe gewidmet.
Hilf uns, deinem Vorbild zu folgen und unsere Aufgaben mit Demut und Entschlossenheit zu erfüllen.

Lehre uns, im Recht nicht bloß ein menschliches Werk zu sehen,
sondern den Ruf Gottes zur Gerechtigkeit zu hören.
Bewahre uns vor Eitelkeit und Eigennutz,
damit wir in unserem Beruf stets der Wahrheit verpflichtet bleiben.

Steh allen Rechtsanwälten bei,
damit sie sich für die Schwachen einsetzen,
das Gute verteidigen und dem Unrecht entgegentreten.
Lass uns in unserem Tun Gottes Willen erkennen
und unser Wirken zur Ehre seines Namens ausrichten.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

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