BKR tritt für den Schutz christlicher Feiertage ein

PRESSEMITTEILUNG

Bonn, 28. Mai 2025

Bund Katholischer Rechtsanwälte begrüßt klare Absage an Feiertagsstreichungen

Rechtsstaat braucht Ruhezeiten – Theologische, kulturelle und rechtliche Dimension christlicher Feiertage nicht antastbar

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) begrüßt ausdrücklich die klare Positionierung des Chefs der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, Nathanael Liminski, gegen eine Streichung gesetzlicher Feiertage wie Ostermontag, Pfingstmontag oder den zweiten Weihnachtsfeiertag. In einem Interview mit domradio.de betonte Liminski, die Debatte sei „nicht prioritär“ und gefährde die gesellschaftliche Akzeptanz. Stattdessen plädiere er für wirtschaftliche Impulse durch Planungsbeschleunigung und Energiekostensenkung.

Roger Zörb, Vorsitzender des BKR, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht in Hamburg, erklärt dazu:

„Die Streichung christlicher Feiertage wäre nicht nur ein kulturpolitischer Affront, sondern ein Eingriff in das spirituelle Fundament unserer Gesellschaft. Feiertage wie Ostern oder Weihnachten wurzeln nicht im Kalender, sondern im Herzen unseres Glaubens – sie sind theologisch durchdrungene Zeiten der Unterbrechung, der Besinnung und der Gemeinschaft. Ihre Abschaffung würde nicht nur das Arbeitsrecht berühren, sondern unser gesamtes gesellschaftliches Verständnis von Zeit und Würde.“

Professor Dr. Sven-Joachim Otto, stellvertretender Vorsitzender des BKR und Rechtsanwalt in Düsseldorf, ergänzt:

„Der Sonntag und die christlichen Hochfeste stehen für mehr als bloße Erholungsphasen. Sie sind Zeichen einer sozialen und spirituellen Ordnung, in der der Mensch nicht ausschließlich nach seiner Verwertbarkeit bemessen wird. Das Grundgesetz garantiert mit Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 139 WRV ausdrücklich den Schutz dieser Tage. Wer diese kulturellen Anker zugunsten vermeintlicher ökonomischer Rationalität opfert, untergräbt tragende Prinzipien unserer Verfassungsordnung.“

Theologische Würdigung

Aus katholischer Sicht ist jeder Feiertag ein Kairos – eine heilige Zeit, in der die Alltagszeit durchbrochen wird und der Mensch in Beziehung tritt zu Gott, zu seiner Geschichte und zu seiner Hoffnung. Insbesondere die österlichen Feiertage feiern die zentrale Glaubensbotschaft der Auferstehung Jesu Christi, die die Hoffnung auf Erlösung, Sinn und Leben in sich trägt. Die Abschaffung solcher Tage wäre gleichbedeutend mit einem strukturellen Verlust von Transzendenz im öffentlichen Leben.

„Gerade in einer säkularisierten Welt ist es Aufgabe der Kirche und der mit ihr verbundenen Juristen, Räume für das Heilige zu verteidigen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – er braucht Sinnräume. Feiertage sind liturgisch strukturierte Ausdrucksformen eines solchen anthropologischen Grundbedürfnisses“, so Zörb weiter.

Der BKR fordert daher alle politischen Entscheidungsträger auf, dem zunehmenden ökonomischen Funktionalismus mit einem klaren Bekenntnis zur kulturellen und religiösen Identität Deutschlands entgegenzutreten. Feiertage sind keine ökonomische Last, sondern geistige Haltepunkte.

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