Betrachtung des BKR zum Fest des heiligen Rupert von Salzburg
Betrachtung zum Fest des heiligen Rupert für den BKR (Bund katholischer Rechtsanwälte)
Heiliger Rupert – Brückenbauer zwischen Glaube, Recht und Kultur
Am 27. März feiert die Kirche das Fest des heiligen Rupert von Salzburg – eines Heiligen, der nicht nur als Bischof und Missionar wirkte, sondern auch als Stadtgründer, Kulturträger und Rechtsschöpfer. Für uns katholische Rechtsanwälte ist Rupert ein faszinierender Patron, der uns bis heute etwas zu sagen hat.
Rupert stammte aus dem fränkischen Adel, war gebildet, fromm und von missionarischem Eifer erfüllt. Als Bischof von Worms wurde er nach Bayern gerufen, wo er in Salzburg ein Zentrum christlicher Verkündigung, aber auch der Bildung, Rechtsentwicklung und wirtschaftlichen Erneuerung gründete. Er war kein Mann der bloßen Theorie – er handelte. Er baute Kirchen und Klöster, förderte den Salzabbau und erschloss damit wirtschaftliche Grundlagen für die Region. Rupert verband christlichen Glauben mit gesellschaftlicher Verantwortung.
Was Rupert uns heute sagt
Für den BKR ist Rupert Mahner und Vorbild zugleich:
• Rupert steht für eine ganzheitliche Sicht auf Recht und Gesellschaft. Sein Wirken zeigt: Recht darf sich nie vom Gemeinwohl und der sittlichen Ordnung abkoppeln. Es muss auf ein höheres Ziel hinführen – auf Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit.
• Er verkörpert Mut zur Wahrheit und zur Veränderung. Rupert wagte Neues, ohne das Alte geringzuschätzen. Für uns bedeutet das: als Rechtsanwälte müssen wir bereit sein, Verantwortung zu übernehmen – auch dort, wo es unbequem wird.
• Rupert wirkte als Brückenbauer. Zwischen Regionen, zwischen Kulturen, zwischen Menschen und Gott. Auch wir sind als katholische Juristen berufen, Brücken zu bauen – zwischen Recht und Moral, zwischen Staat und Kirche, zwischen Mensch und Mitmensch.
• Nicht zuletzt lehrt uns Rupert: Der Glaube darf nicht privat bleiben. Er muss sich im Handeln zeigen – auch im Beruf. Gerade dort, wo das Recht Gefahr läuft, zur bloßen Technik oder Machtfrage zu verkommen, sind wir gefordert, dem christlichen Menschenbild Geltung zu verschaffen.
Rupert ist damit ein Fürsprecher für unsere Arbeit: In einer Welt, in der das Recht oft entkoppelt wird von seiner ethischen Grundlage, erinnert er uns daran, dass das Recht im Dienst des Menschen steht – und letztlich vor Gott verantwortet wird.
Gebet zum Fest des heiligen Rupert mit Blick auf Ostern
Heiliger Rupert, du treuer Bischof und kluger Rechtsstifter,
du hast das Evangelium mit Weisheit und Tatkraft verkündet.
Du hast Recht und Gerechtigkeit gefördert, das Gemeinwohl gestärkt
und deine Kraft aus dem Glauben an Christus geschöpft.
Steh uns, den katholischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, bei
in unserem täglichen Ringen um Wahrheit, Würde und Gerechtigkeit.
Hilf uns, die Stimme des Gewissens nicht zu verlieren
und im Vertrauen auf Christus mutig und demütig zu handeln.
Bereite unsere Herzen auf das kommende Osterfest vor,
damit wir im Licht der Auferstehung neue Kraft finden
für unseren Dienst an den Menschen – und für unser Zeugnis für Christus.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Heiliger Rupert, bitte für uns!
