Pressemitteilung zur „Kreuz-Affäre“ im Bundestag

Der Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR) reagiert mit Unverständnis auf die Entscheidung des Grünen-Abgeordneten Maik Außendorf, aufgrund des im Saal befindlichen Kreuzes nicht im Fraktionssaal der Union tagen zu wollen. Der Fraktionssaal der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde ausdrücklich für eine gemeinsame Beratung zur Verfügung gestellt.

„Es ist bedauerlich, dass ein christliches Symbol, das tief in der deutschen Kultur und Geschichte verwurzelt ist, auf diese Weise abgelehnt wird. Das Kreuz steht für Werte wie Nächstenliebe und Toleranz – Werte, die gerade in einer vielfältigen Gesellschaft als verbindendes Element wichtig sind“, betont Roger Zörb, Vorsitzender des BKR und Fachanwalt für Arbeitsrecht in Hamburg. „Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat hier ein Zeichen für Offenheit und den respektvollen Dialog gesetzt, indem sie ihren Saal zur Verfügung gestellt hat. Solche Zeichen sollten anerkannt und nicht durch Feindseligkeit gegenüber religiösen Symbolen überschattet werden.“

Prof. Dr. Sven-Joachim Otto, stellvertretender Vorsitzender des BKR und Rechtsanwalt in Düsseldorf, ergänzt: „Das Kreuz ist mehr als ein religiöses Symbol. Es repräsentiert die christlich-abendländische Kultur, die auch die Fundamente unseres Rechtsstaates geprägt hat. In Deutschland sollte eine Akzeptanz für religiöse Vielfalt herrschen, und das Kreuz in einem neutralen Saal als Feindbild zu betrachten, widerspricht den Prinzipien einer offenen Gesellschaft.“

Das christliche Verständnis umfasst auch den Respekt gegenüber Andersgläubigen – sowohl gegenüber Menschen mit als auch ohne Gottesbezug. Der BKR hält es für wünschenswert, wenn dieser Respekt gegenseitig gelebt wird. „Nur so kann ein respektvoller gesellschaftlicher Dialog ermöglicht werden, der für das friedliche Zusammenleben in unserer Demokratie unerlässlich ist,“ fügt Prof. Dr. Otto hinzu.

Der BKR setzt sich dafür ein, dass christliche Symbole in öffentlichen Räumen auch weiterhin als Ausdruck unserer kulturellen Identität geachtet werden. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen ist es wichtig, Gemeinsamkeiten zu betonen, statt spaltende Botschaften zu verbreiten.

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