BKR-Jahrestagung am 12.11.2016 in Bonn

Die 18. Jahrestagung des Bundes Katholischer Rechtsanwälte (BKR) hat am 12. November 2016 in Bonn stattgefunden.
Prälat Professor Dr. Lothar Roos eröffnete die Tagung mit einem geistlichen Impuls, der einen pointierten Bogen vom Thema der Fachtagung (Die richtige Kanzleistrategie) zur Strategie Gottes schlug und einmal mehr seine theologische Brillanz unter Beweis stellte.

Der Vorsitzende des BKR, RA Roger Zörb aus Hamburg, verlas in seiner Begrüßung die Grußworte des Kölner Erzbischofs, Rainer Maria Kardinal Woelki, und des Oberbürgermeisters der Stadt Bonn, Ashok-Alexander Sridharan. Weiters betonte Zörb die drei Säulen des Verbandes: Den Dienst am Mandanten, die gegenseitige Unterstützung im Netzwerk und Einflussnahme auf Politik, Gesellschaft und Kirche.

Zum Dienst am Mandanten gehört für die Mitglieder des BKR auch regelmäßige Fortbildung – zum Beispiel im Rahmen des anspruchsvollen fünfstündigen Seminarteils der Jahrestagungen. Mit Johanna Busmann konnte der BKR in diesem Jahr erneut eine profilierte Referentin gewinnen. Sie schulte die Teilnehmer, das juristische Tagesgeschäft mithilfe neuer technischer Lösungen („Legal Tech“) effizienter zu gestalten. Hier müssen viele Kanzleien umdenken. Mithilfe entsprechender Software können vor allem standardisierte Aufgaben schneller, effizienter und kostengünstiger erledigt werden – was am Ende dem Mandanten nützt.

Auf der BKR-Mitgliederversammlung folgten die Mitglieder einstimmig dem Antrag des Vorstandes, ein Seligsprechungsverfahren für Rechtsanwalt Hans Wölfel „anzuschieben“. Hans Wölfel, tiefgläubiger Katholik, engagierte sich schon vor der „Machtergreifung“ politisch gegen den Nationalsozialismus. Später vertrat er Mandanten vor NS-Sondergerichten bis er selbst, vom Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt, im Zuchthaus Brandenburg-Görden seinen Henker fand. Hans Wölfel wurde in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Höhepunkt und Abschluss der Jahrestagung war der traditionelle Festkommers auf dem Hause der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Ripuaria im CV. Den Festvortrag hielt der ehemalige Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Professor Dr. Werner Münch zum Thema „Eine staatliche Ordnung im Bewußtsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen“. In seiner mit Applaus bedachten Rede unterstrich Münch: „Der erste und wichtigste Verbündete ist unsere Kirche, und auf sie müssen wir uns verlassen. Anpassung an den Zeitgeist und Anbiederung an die Politik helfen uns nicht weiter, sondern machen uns immer schwächer.“ Deutlich kritisierte er die ständige Verharmlosung des Islam durch einige Bischöfe und stellte fest: „Wer behauptet, des Islamismus habe nichts mit dem Islam zu tun, der glaubt auch, daß Alkoholismus nichts mit Alkohol zu tun hat“. Angesichts der massiven Christenverfolgung, nicht zuletzt in deutschen Flüchtlingslagern, forderte Münch ein klares Wort der deutschen Bischöfe.

Die nächste Jahrestagung des BKR findet im November 2017 wiederum in Bonn statt.

Gute Stimmung der Seminarteilnehmer beim Mittagessen
Gute Stimmung der Seminarteilnehmer beim Mittagessen
RA Roger Zörb und Festredner Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Werner Münch
RA Roger Zörb und Festredner Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Werner Münch
Die Referentin des Tages: Johanna Bußmann, eingerahmt von RA Roger Zörb und RAin Donata Gräfin von Kageneck
Die Referentin des Tages: Johanna Bußmann, eingerahmt von RA Roger Zörb und RAin Donata Gräfin von Kageneck
Prälat Prof. Dr. Lothar Roos bei seinem geistlichen Impuls
Prälat Prof. Dr. Lothar Roos bei seinem geistlichen Impuls

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