Betrachtung zum Stephanstag am 26. Dezember 2024

Betrachtung zum Stephanstag am 26. Dezember 2024

Was der heilige Stephan uns als katholische Rechtsanwälte heute noch sagen kann

Am Stephanstag gedenken wir des ersten Märtyrers der Kirche, des heiligen Stephan. Als Diakon war Stephanus nicht nur ein Diener am Tisch, sondern vor allem ein mutiger Verkünder der Wahrheit Christi. Seine Standhaftigkeit und sein Vertrauen auf Gott, selbst angesichts des Todes, machen ihn zu einem leuchtenden Vorbild für uns katholische Rechtsanwälte in Deutschland.

Wahrheit und Gerechtigkeit im Fokus

Der heilige Stephan erinnert uns an die zentrale Bedeutung von Wahrheit und Gerechtigkeit. In unserer täglichen Arbeit stehen wir oft vor Situationen, in denen weltliche Interessen mit christlichen Prinzipien in Konflikt geraten. Stephanus zeigt uns, dass wir als Anwälte der Wahrheit verpflichtet sind – nicht nur der Wahrheit vor Gericht, sondern auch der göttlichen Wahrheit, die unser Handeln prägen soll.

Die Bereitschaft, für die Wahrheit einzustehen, kann auch heute unbequem sein. In einer Zeit, in der Meinungen oft lauter als Fakten sind, ruft uns Stephan dazu auf, nicht in Opportunismus oder Angst zu verfallen, sondern mutig für das Recht und die Würde jedes Einzelnen einzutreten.

Glaubenszeugnis im Beruf

Stephanus’ Martyrium ist ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis. Auch wenn wir in Deutschland nicht in der Gefahr stehen, wegen unseres Glaubens gesteinigt zu werden, sind wir dennoch herausgefordert, unseren Glauben sichtbar zu leben. Dies beginnt in den kleinen Dingen: in der Art und Weise, wie wir unsere Mandanten behandeln, in unserer Verlässlichkeit und in der Klarheit unserer Aussagen. Der heilige Stephan zeigt uns, dass der Beruf des Rechtsanwalts nicht nur Berufung zur Rechtswahrung, sondern auch zur Verkündigung der christlichen Botschaft ist – oft weniger durch Worte, sondern durch unser Handeln.

Solidarität mit den Verfolgten

Stephanus starb, weil er sich für den Glauben an Jesus Christus eingesetzt hat. Weltweit gibt es auch heute noch viele Menschen, die für ihren Glauben Verfolgung und Unterdrückung erleiden. Als katholische Rechtsanwälte sind wir nicht nur für die Verteidigung der Rechte in unserem Land verantwortlich, sondern auch aufgerufen, die Stimme derer zu sein, die keine haben. Sei es durch rechtliche Unterstützung, Lobbyarbeit oder unser Gebet – der Stephanstag erinnert uns daran, dass Solidarität mit den Schwachen ein integraler Bestandteil unserer Berufung ist.

Blick auf Christus

Stephanus betete für seine Verfolger, als er starb. Dieses Gebet zeigt, dass er trotz seines Martyriums Christus nicht aus den Augen verlor. Auch wir dürfen uns durch die Härten unseres Berufs nicht von Christus entfernen lassen. In jedem Fall, den wir bearbeiten, und in jedem Gespräch, das wir führen, soll unser Blick stets auf ihn gerichtet bleiben, damit unser Tun nicht nur Erfolg, sondern auch Sinn und Segen bringt.

Möge der heilige Stephan uns inspirieren, mutige, glaubensstarke und gerechte Rechtsanwälte zu sein, die sich in einer komplexen Welt für Wahrheit und Gerechtigkeit einsetzen. Sein Zeugnis erinnert uns daran, dass der Beruf des Anwalts weit über juristische Expertise hinausgeht: Es ist ein Dienst am Nächsten und letztlich ein Dienst für Gott.

Der Vorstand des BKR


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