Betrachtung zum Fest des Heiligen Nikolaus am 6.12.2024

Betrachtung zum Festtag des Heiligen Nikolaus für den Bund Katholischer Rechtsanwälte (BKR)

Am 6. Dezember gedenken wir eines der bekanntesten und verehrtesten Heiligen der Kirche: des heiligen Nikolaus von Myra. Er ist ein Heiliger, der die Herzen vieler Menschen durch die Jahrhunderte hinweg berührt hat. Doch was kann uns, katholischen Rechtsanwälten in Deutschland, der heilige Nikolaus heute sagen?

Nikolaus als Vorbild der Gerechtigkeit und Nächstenliebe

Der heilige Nikolaus, der im 4. Jahrhundert als Bischof von Myra (heute Demre in der Türkei) wirkte, ist vor allem für seine Großzügigkeit und sein mutiges Eintreten für die Schwachen bekannt. Die Legende erzählt von einem Mann, der seine Töchter aufgrund finanzieller Not in die Knechtschaft verkaufen wollte. Nikolaus erkannte das Unrecht und handelte: Er warf in der Nacht heimlich Goldstücke durch das Fenster des Hauses, um die Familie vor dem Verzweiflungsakt zu bewahren.

Für uns katholische Rechtsanwälte ist dies ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wir durch unsere berufliche Tätigkeit mit Gerechtigkeit, Klugheit und Tatkraft in die Gesellschaft hineinwirken können. Unsere Aufgabe ist es, den Schwachen beizustehen, ihnen eine Stimme zu geben und ihnen, wie Nikolaus, Wege aus Ungerechtigkeit und Not zu eröffnen.

Mut zur Wahrheit und Integrität

Nikolaus zeichnete sich auch durch seinen Mut zur Wahrheit aus. In der Auseinandersetzung mit der Arianischen Häresie während des Konzils von Nicäa zeigte er, dass er für seinen Glauben und die Wahrheit einzustehen bereit war – auch wenn dies Widerstände bedeutete.

Dieser Mut ist für uns Rechtsanwälte heute aktueller denn je. In einer Zeit, in der gesellschaftliche und politische Spannungen zunehmen und Rechtsstaatlichkeit oft unter Druck gerät, müssen wir mutig für die Wahrheit und für unsere Überzeugungen eintreten. Gerade in der Beratung und Vertretung sind wir immer wieder gefordert, Entscheidungen nicht nur an den Buchstaben des Gesetzes, sondern auch an den Grundsätzen der Gerechtigkeit und christlicher Werte zu messen.

Demut und Dienerschaft

Nikolaus ist auch ein Vorbild für Demut und Dienerschaft. Er suchte nicht die Anerkennung der Welt, sondern diente Gott und seinen Mitmenschen. Dieses Prinzip der Demut kann uns Rechtsanwälten als Kontrast zur oft selbstbewussten und wettbewerbsorientierten Berufswelt dienen.

Unser Beruf gibt uns die Möglichkeit, mit unseren Fähigkeiten Gutes zu tun, doch das sollte niemals zur Selbstverherrlichung führen. Die Haltung des Dienens ist ein Weg, unsere Arbeit zu einem echten Dienst am Gemeinwohl und an der Gerechtigkeit zu machen.

Nikolaus und die Hoffnung in schwierigen Zeiten

Schließlich erinnert uns der heilige Nikolaus daran, dass unser Glaube uns in schwierigen Zeiten trägt. Nikolaus lebte in einer Zeit voller Umbrüche und Verfolgungen, doch er blieb standhaft im Glauben und setzte Zeichen der Hoffnung.

Als katholische Rechtsanwälte stehen auch wir oft vor Herausforderungen: schwierige Mandate, gesellschaftliche Konflikte und manchmal die Frage, ob unser Einsatz für christliche Werte in einer zunehmend säkularen Welt überhaupt Gehör findet. Der heilige Nikolaus ruft uns dazu auf, nicht zu verzagen, sondern immer wieder auf Christus zu vertrauen und in unserem Beruf ein Licht der Hoffnung zu sein.

Schlussgedanke: Nikolaus als Brücke zur Heiligkeit

Der heilige Nikolaus erinnert uns daran, dass die Heiligkeit auch im Alltag und in unserem Beruf lebbar ist. Er war ein Bischof, ein Hirte, ein Fürsprecher der Schwachen – und dennoch ein Mensch wie wir. Seine Botschaft an uns ist klar: Jeder von uns ist gerufen, seine Talente, sein Wissen und seine beruflichen Möglichkeiten im Dienst der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit einzusetzen.

Möge der heilige Nikolaus uns katholischen Rechtsanwälten im BKR ein Vorbild und Fürsprecher sein, damit wir unsere Arbeit in seinem Geist tun: mutig, gerecht und voller Nächstenliebe.

Einen gesegneten Nikolaustag!


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